In Ihrem Warenkorb: 0 Artikel, 0,00 EUR
Vorwort
Mit unserem heutigen Wissensstand ist es spannend zu sehen, wie man sich vor einem halben Jahrhundert die Zukunft vorstellte. Raumstationen im Weltall, Riesentomaten aus dem Atomgarten und fliegende Autos sind nur einige schöne Beispiele des Retro-Futurismus. Vorstellbar war vieles, einiges davon ist auch eingetroffen. Vor rund 50 Jahren erschien das Sammelbilderalbum "Die Welt von morgen". Blechroboter wird daraus in loser Folge einige der erstaunlichsten und beeindruckendsten Beiträge zitieren.
Handgriffe statt Lenkrad
"Autos von herkömmlichen Typen werden unmodern. Bald baut jedes Werk unfallsichere Wagen. Ihre technischen Einrichtungen und Ausstattungen bieten für alle Insassen höchsten Schutz. Das unfallsichere Auto, das Konstrukteure und Physiker der Cornell Universität in New York State entwickelt haben, trägt nicht nur vorn und hinten Stoßdämpfer (gemeint sind Stoßstangen; Anm. des Verfassers), sondern auch an den Seiten. Sie sind nicht, wie bei einem normalen Auto, starr montiert, sondern ruhen auf Federn. Bei einem Zusammenstoß oder Sturz wird der Stoß federnd aufgefangen. Das Lenkrad, das den Fahrer bei Unfällen leicht verletzen könnte, wurde durch zwei Handgriffe ersetzt. Der Geschwindigkeitsmesser ist das wuchtigste Instrument am Armaturenbrett. Seine Zahlen sind so groß, daß der Fahrer sie sehen kann, ohne seine Augen von der Straße abzuwenden. Auch die Meßinstrumente für Benzin, Ölstand, Temperatur tragen große Ziffern und leuchtende Zeiger. Das alles erhöht die Fahrsicherheit. Die Winschutzscheibe wurde weit nach vorn gerückt, um ein Gegenschlagen mit dem Kopf auszuschalten. Der Fahrersitz liegt in der Mitte des Wagens und ist tief gepolstert. die Nebensitze lassen sich rückwärts verschieben. Zwei stählerne Bögen schützen die Karosserie vor dem völligen Eindrücken, falls der Wagen sich überschlagen sollte. Es wird beruhigend sein, in diesem Auto schnell zu fahren."
Blechroboter meint:
Stoßstangen rund herum und tief gepolsterte Sitze, wie beeindruckend! Das beste Zukunftskonzept ist aber zweifelsohne die nach vorn gerückte Windschutzscheibe. Denn dann kann der Kopf ganz ungehindert auf das Armaturenbrett mit seinen wuchtigen Instrumenten aufschlagen. Wie wäre es denn mit Sicherheitsgurten? Das erste Patent dafür, einen Vierpunktgurt, erhielt der Franzose Leveau schon im Jahr 1903. Ab 1957 konnte man bei Mercedes und Porsche Beckengurte als Sonderausstattung bekommen. Und Volvo und Saab führten in Schweden den Dreipunkt-Sicherheitsgurt 1959 ein. Die (straflose!) Gurtpflicht wurde 1976 in Deutschland eingeführt. Ab 1984 kostete dann das Nichtanschnallen DM 40,- Strafe. Neben den Anschnallgurten machen die sichere Fahrgastzelle mit Knautschzonen, Airbags und ABS unsere heutigen Autos sicherer.
Weiter zu Teil 3: Bei Schneesturm im Sommerkleid