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Vorwort
Mit unserem heutigen Wissensstand ist es spannend zu sehen, wie man sich vor einem halben Jahrhundert die Zukunft vorstellte. Raumstationen im Weltall, Riesentomaten aus dem Atomgarten und fliegende Autos sind nur einige schöne Beispiele des Retro-Futurismus. Vorstellbar war vieles, einiges davon ist auch eingetroffen. Vor rund 50 Jahren erschien das Sammelbilderalbum "Die Welt von morgen". Blechroboter wird daraus in loser Folge einige der erstaunlichsten und beeindruckendsten Beiträge zitieren.

In zwei Stunden nach Amerika

Post schießt mit Raketen

"Ein Funkspruch oder ein Telefongespräch mit einem Geschäftspartner in Paris, New York oder Tokio kann innerhalb weniger Stunden brieflich bestätigt sein. Die Postrakete übernimmt diesen Dienst. Sie fliegt mit einer Höchstgeschwindigkeit von fünf- bis sechstausend Kilometer in der Stunde. Das bedeutet, daß Briefe in knapp zwei Stunden den Atlantik überqueren. In allen Großstädten gibt es Postraketenbasen. Ein internationaler Raketen-Fahrplan regelt Start und Landung. Es gibt im Raketenpostverkehr Nah- und Fernstrecken. Eine Nahstrecke ist zum Beispiel die Verbindung innerhalb Europas. Auf Fernstrecken erledigt die Post jene Sendungen, die zwischen den verschiedenen Kontinenten ausgetauscht werden. Start und Landung erfolgen auf eigenen Basen. Dort stehen zu jeder Zeit Postraketen auf ihren Abschußrampen bereit. Da die Nahstrecken am Tage mehrmals bedient werden, gibt es für jeden ihrer Bestimmungsorte eine eigene Startrampe. Das erleichtert auch die Arbeit des Zubringerdienstes. Der erledigt alles schon versandfertig bei den Raketenpostämtern im Zentrum der Großstädte. Dort arbeitet man mit weitgehend automatisierter Abfertigung und packt die Sendungen für die schnelle Raketenpost in ganz besondere Behälter. Diese bestehen aus einem Material, das nicht brennt und außerdem im Wasser schwimmt: der moderne Postsack der Zukunft!"

Blechroboter meint:

Vielleicht haben Sie noch nie davon gehört (heutzutage gibt es ja auch Fax und Email), aber Postraketen gab es wirklich! Die ersten Versuche wurden schon Anfang der dreißiger Jahre in Österreich durchgeführt. Im Februar 1931 flog eine von Friedrich Schmied gebaute Rakete mit 102 Briefen an Bord in einem in fünf Kilometern Entfernung gelegenen Nachbarort und landete dort planmäßig am Fallschirm. In den nächsten Monaten fanden weitere Raketenstarts statt. Schmied plante eine eigene Raketenpostlinie Liabach-Graz-Basel, aber Schwierigkeiten mit den Behörden, insbesondere der österreichischen Post, die die Konkurenz fürchtete, führten 1934 zur Einstellung der Versuche. In Deutschland wurde eine Raketenpostlinie Berlin-Köln geplant. Der deutsche Konstrukteur Gerhard Zucker startete 1933 in Cuxhaven mehrere Postraketen, 1934 auch in England. Da er eine Zusammenarbeit mit den Nazis verweigerte, saß er während des zweiten Weltkrieges im Gefängnis. Auch nach dem Krieg führte Zucker immer wieder Versuche mit Postraketen durch. Durchsetzen konnte sich die Idee gleichwohl nicht, obwohl noch 1959 der US-amerikanische Postminister Arthur E. Summerfield den Postraketen eine große Zukunft vorhersagte. Denn am 8.Juni desselben Jahres wurde eine mit Briefen bestückte Rakete erfolgreich von einem U-Boot der US-Navy gestartet.

Die 1959 getätigte Vorhersage des US Postministers Summerfield über die Raketenpost gilt als einer der bekanntesten Fehleinschätzungen über die Entwicklung von Zukunftstechniken. "Bevor die Menschheit den Mond erreicht hat, wird Ihre Post innerhalb von Stunden von New York nach Californien, nach England, nach Indien oder Australien mit Lenkraketen geliefert...wir stehen an der Schwelle zur Raketenpost." (Before man reaches the moon your mail will be delivered within hours from New York to California, to England, to India or to Australia by guided missiles.... We stand on the threshold of rocket mail.)

Weiter zu Teil 8: Tomatengroße Kirschen